Die Meldung über ihr Verschwinden hat mich sehr berührt.
Sie ist genau so alt wie ich.fff
Ich habe mich gefragt, wie verzweifelt und einsam sich diese Frau gefühlt haben muss, um fast bereit zu sein, aus dem Leben zu gehen.
Ganz egal, ob an den Vorwürfen etwas dran ist oder nicht:
Ich fühle die Bedrängnis dieser Frau, für die wohl ihr Lebenswerk auf dem Spiel steht. Ich fühle, dass diese Frau mit ganzer Leidenschaft Journalistin war-ist, einen langen Weg gegangen ist, bis sie schließlich in der SZ-Führungsriege landete. Sie hat mehrere Preise für ihre journalistische Arbeit erhalten.
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Ich fühle, wie es Journalist*innen in diesen Zeiten des Umbruchs gehen mag. Redaktionen, die immer mehr unter Druck stehen, mit immer weniger Personal immer schneller liefern müssen und immer mehr Informationen auf immer mehr Kanälen sichten und ordnen müssen und auch auf immer mehr Kanälen aussenden müssen.
Menschen, die ihre Arbeit unglaublich lieben, die es lieben zu schreiben, deren Arbeit jetzt von künstlichen Intelligenzen weggenommen zu werden droht. Ich fühle diesen Druck von vielen Seiten – auch den „Druck von rechts“. Diskreditierungen. Vorwürfe. Hetze gegen die „Lügenpresse“. B
ezüglich der Plagiatsvorwürfe gebenüber Alexandra Föderl-Schmid war nämlich auch Nius involviert – das Nachrichtenportal, in das Julian Reichelt in leitender Position involviert ist und das von einem Milliardär finanziert wird.
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Ich fühle all das, fühle mich mit dem Schmerz dieser Journalist*innen verbunden, wohl auch, weil ich genau diese Arbeit auch so sehr liebe (wobei ich nie in klassischen Redaktionen beschäftigt war).
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Kannst du das auch fühlen?
Diese Zeiten, sie machen was mit uns allen.
Lass uns mitfühlend sein und gut aufeinander achtgeben.
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PS:
Es ist schon eine merkwürdige Synchronizität, dass vor einer Woche in eben dieser Süddeutschen Zeitung die große Entüllungsgeschichte über Veit Lindau erschien, über die ich vor einer Woche berichtete. Mein Blogpost handelte von meiner Sichtweise und kritisierte auch die Medien. Aber es wurde hier bereits hoffentlich auch mein Mitfühlen und mein Respekt gegenüber derzeit in den Medien tätige Menschen deutlich. Ach, ich wünsche mir so sehr, dass hier ein ehrliches Begegnen möglich ist, gegenseitige Eingeständnisse von Fehlern, von- und miteinander lernen. Das wünsche ich mir von ganzem Herzen. Wir werden so sehr gebraucht.