In Hannover erleben wir alljährlich im frühen Frühling ein ganz besonderes Naturschauspiel, das sich „Blaues Wunder“ nennt. Es sind die Wochen, wenn die Blausterne am Lindener Berg aufblühen. Das ist jedes Jahr wunderschön anzusehen.

Anfang des Jahres hatte ich einen Geistesblitz: Wenn in diesem Jahr mein Make World Wonder-Buch erscheint, will ich unbedingt ein Fotoshooting DORT machen, genau zu DIESER Zeit. Denn ein blaues Wunder und ein Weltwunderbuch gehören einfach zusammen.

In diesem Jahr ist unser blaues Wunder nochmal anders und bedeutsamer: Es fällt mitten in die Corona-Hoch-Zeit. Das Shooting absagen? Nina Weymann-Schulz, die Fotografin, und ich haben wirklich überlegt. In diesen Tagen relativiert sich so vieles.

Wie bedeutsam ist es eigentlich, solche Fotos zu machen angesichts dessen, dass sich gerade ALLES verändert?

Etwas in mir hat gesagt, dass es dran ist. Einen Apfelbaum würde ich schließlich auch pflanzen, wenn morgen die Welt unterginge. Und dieses Shooting bedeutete mir etwas.

So waren wir vor einigen Tagen unterwegs – unter Wahrung des nötigen Sicherheitsabstandes natürlich. Unser Shooting fühlte sich unter den gegebenen Umständen ganz besonders prickelnd an, fast wie Sex ohne Kondom in den fruchtbaren Tagen ?.

Außerdem: Normalerweise würde ich mich zu einem solchen einmaligen, mir wichtigen Shooting schminken (lassen) und zum Friseur gehen. So war ich vollkommen ungeschminkt. No filter. Und so sind die Fotos auch geblieben. Völlig unbearbeitet.
Es brauchte nur: ein paar Lieblingsbäume, die Scillas als Teppich und eine großartige Fotografin. Und voilà: die Fotos sind fertig.

Ich mag sie. Sie bringen ein wenig Auenland in diese Zeit. Die schöne neue Welt, von Dir wir nur denken, dass sie in den Märchen und in den großen Held*innenreisen existiert. Eine Welt, die möglich ist. In die es sich hinzuleben lohnt und von der mein Buch schreibt. Weil wir es können und die Welt darauf wartet, dass wir es endlich so machen.

Danke Dir SEHR, liebe Nina! Es hat sehr Freude gemacht.